Ueber Diffusionsgeschwindigkeiten und Diffusionsäquivalente bei getrockneten Membranen : Inaugural-Dissertation der medicinischen Fakultät zu Giessen bei Erlangung der Doctorwürde in der Medicin, Chirurgie und Geburtshülfe vorgelegt / von Adolph Adrian ; Präses C. Eckhard.

  • Adrian, Adolph.
Date:
1860
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Credit: Ueber Diffusionsgeschwindigkeiten und Diffusionsäquivalente bei getrockneten Membranen : Inaugural-Dissertation der medicinischen Fakultät zu Giessen bei Erlangung der Doctorwürde in der Medicin, Chirurgie und Geburtshülfe vorgelegt / von Adolph Adrian ; Präses C. Eckhard. Source: Wellcome Collection.

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    wiederholt *) und dabei gefunden, dass, während das endosmotische Aequi- valent bei frischen Kalbsherzbeuteln 5,1 als mittlerer Werth betrug, es bei den getrockneten Membranen zu 6,9, 9,5, ja selbst bis zu 13,6 stieg. Der Grund dieses auffallenden Verhaltens ist bis jetzt keiner näheren und ausgedehnteren Untersuchung unterzogen. Besonders gilt dies für das Chlornatrium; für das schwefelsaure Natron ist Herr Dr. Schmidt in seinen Versuchen 1 2) zu der Annahme gelangt, dass die angewandten Mem- branen nach länger anhaltendem Zustande der Feuchtigkeit eine grössere Druchgängigkeit für den Satzstrom besitzen, während diese Durchlässigkeit bei dem Trocknen verringert wird. Indess ist von diesem Forscher die betreffende Bemerkung nur beiläufig gemacht und desshalb auch von Ludwig in der neuesten Auflage seines Lehrbuchs3) als noch nicht vollkommen erledigt hingestellt worden. Ich habe es daher auf den Vorschlag des Herrn Professor Eckhard unternommen, durch eine Anzahl von Versuchen diese noch offene Frage zu beantworten. Halten wir die zwei erwiesenen Thatsachen fest, nämlich 1) dass getrocknete Mem- branen ein höheres endosmotisches Aequivalent geben und 2) dass diese Aequivalente eine Abnahme erleiden, wenn die Membranen eine längere Zeit mit Wasser in Berührung bleiben, so können ohne weitere Unter- suchung folgende Annahmen für dieses Kleinerwerden des Aequivalents gemacht werden: a) Die Menge des durch die Membran übergehenden Wassers erleidet eine Abnahme, während die Menge des aus der innern Lösung diffundi- renden Salzes sich gleich bleibt. b) Der Salzstrom erfährt eine Zunahme, während der Wasserstrom seine ursprüngliche Grösse beibehält. 1) Dr. C. E. E. Hoffmann, Untersuchungen überdas endosmotische Aequivalent des Glaubersalzes. Giessen 1858, pag. 12 ff. 2) Dr. W. Schmidt, Versuche über Endosmose des Glaubersalzes. Poggen- do rff’s Annalen Bd. 102 pag. 122 ff. 3) Ludwig, Lehrbuch der Physiologie des Menschen. II. Aufl. Bd. II. pag. 211.