Ueber Sensibilitätsstörungen bei und nach Herpes zoster : zugleich ein Beitrag zur Kenntnis vom Verlaufe der Bahnen der Hautsinne / von Karl Petrén und G. Bergmark.

  • Petrén, Karl Anders, 1868-1927.
Date:
[1906?]
Catalogue details

Licence: In copyright

Credit: Ueber Sensibilitätsstörungen bei und nach Herpes zoster : zugleich ein Beitrag zur Kenntnis vom Verlaufe der Bahnen der Hautsinne / von Karl Petrén und G. Bergmark. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by The Royal College of Surgeons of England. The original may be consulted at The Royal College of Surgeons of England.

    6/31 (page 2)
    könnten. Schliesslich glauben wir aber auch, dass unsere Untersuchungen geeignet sein können, gewissen Schlüssen betreifend den Verlauf der Bahnen der Hautsinne, welche sich bisher mehr auf die experimentelle als auf die klinische Beobachtung bezogen haben, als Stütze und vielleicht auch als Ergänzung zu dienen. Zuerst werden hier einige kurze Angaben über Sensibilitätsstörungen bei Herpes Zoster aus der Litteratur erwähnt, wobei wir Vollständigkeit gar nicht beabsichtigen. In den grundlegenden Arbeiten von Bärensprung ist die Frage sehr wenig beachtet worden; nur berichtet er bei einem Falle von Zoster pudendi, dass während der Eruption die Haut zwischen den Blasen für die Prüfung mit Nadelstichen abgestumpft war, und bei einem Falle von Zoster cervico-brachialis (nach Schaumann mitgeteilt), dass die Haut der angegriffenen Partie teilweise für Nadelstiche weniger empfindlich als auf der gesunden Seite war. Grössere Aufmerksamkeit haben zwei andere deutsche Autoren während der 80er Jahre der Frage geschenkt, nämlich C. Gerhardt und Schwimmer. Gerhardt1) gibt an, lange Zeit hindurch bei den Zosterfällen seiner Klinik die Sensibilitätsstörungen studiert zu haben. Dabei hat er aber der Prüfung der Hautsensibilität mit dem elektrischen Strome viel- leicht das grösste Interesse geschenkt, (indem er meint „eine Aid sensible Entartungsreaktion“ gefunden .zu haben). „Das .Ergebnis war ein recht verschiedenes. Wir fanden Fälle mit völlig normalem Verhalten der elektrischen Erregbarkeit, solche mit einfacher V erminderung oder Erhöhung der faradischen, ebenso in anderen der galvanischen Erregbarkeit.“ Die von Gerhardt angeführten hierhergehörenden Fälle sind: 1. Zoster trigemini I; Tastsinn2) unverändert, faradischc Empfind- lichkeit herabgesetzt; 2. Zoster trigemini I, „Schmerz- und Wärmeempfindung beiderseits gleich“, faradisehe Empfindlichkeit herabgesetzt; 8. Zoster des 4. Interkostalnerven, „Druckempfindung herabgesetzt, die faradisehe Erregbarkeit“ ebenso, (für diesen Fall könnte man ja daran denken, dass eine Störung des Tastsinnes der Haut vor- handen gewesen ist; weit wahrscheinlicher dürfte es jedoch sein, dass 1) Diese sehr interessante Arbeit, die uns sonst nicht zugänglich gewesen wäre, ist von Prof. D. Gerhardt zu unserer Verfügung gestellt worden, wofür wir ihm unseren herzlichen Dank aussprechen. 2) Wenn wir hier gleichwie auch sonst in dieser Arbeit den Ausdruck „Tastsinn“ benutzt haben, um die Fähigkeit, einfache taktile Reize, feinste Berührungen aufzu- lassen, zu bezeichnen, so ist dies ausschliesslich um dem gewöhnlichen Sprachgebrauch zu folgen und dadurch unsere Darstellung leichter zugänglich zu machen. Gleichzeitig müssen wir aber ausdrücklich hervorheben, dass es unseres Erachtens in jeder Hinsicht richtiger wäre, die genannte Fähigkeit als den Drucksinn zu bezeichnen, wie ich (1‘.) in meinen früheren hierhergohürenden Arbeiten dargelegt habe.