Lehrbuch der Auscultation und Percussion : mit besonderer Berücksichtigung der Inspection, Betastung und Messung der Brust und des Unterleibes zu diagnostischen Zwecken / von C. Gerhardt.

  • Gerhardt, Carl Adolf Christian Jacob, 1833-1902.
Date:
1876
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Credit: Lehrbuch der Auscultation und Percussion : mit besonderer Berücksichtigung der Inspection, Betastung und Messung der Brust und des Unterleibes zu diagnostischen Zwecken / von C. Gerhardt. Source: Wellcome Collection.

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    iiedict die Bedeutung der electriscdien Uiitersucliung als Methode für die Erkennung des Sitzes der Nervenkrankheiten hervorge- hohen. Für viele Gehirnerkrankungen und manche Allgeinein- erkrankuug liefert die ophthalmoscopische Untersuchung fundamen- tale Stützen der Diagnose, man kann weniger sagen physikalische Zeichen, als ein Stück pathologischer Anatomie an Lebenden. Rechnen wir hiezu noch, was die microscopische Untersuchung der Se- und Excrete, krankhafter Producte, die die Oberfläche des Körpers liefert, oder die der Tiefe desselben durch chirurgische Akte entrissen wurden, ergiebt, so überblicken wir die Summe desjenigen Materials, das wir heutzutage zu liefern vermöchten zur Verwirklichung der Idee, die einst Corvisart als entferntes Ziel seines Strebens vorschwebte, Morgagni’s Werke ein anderes folgen zu lassen mit der Aufschrift: De sedibus et causis morborum persigna diagnostica iuvestigatis et per anatomen confirmatis. Die Stellung dieser Methoden zu einander ist klar. -Jede greift ergänzend in die Grenzen der anderen ein. Der Arzt wird die eine, der zweite eine andere mit Vorliebe benützen oder als Spezialist betreiben, aber nur der Arzt, der alle beherrscht, wird ein spezielles B^ach mit vollem Erfolge betreiben können. Was speziell die Auscultation und Percussion betrifft, so bedarf sie aller physikalischen Methoden, auch wo es sich um die Unterscheidung der Krankheiten handelt, die anatomisch die geringste Aehnlichkeit mit einander haben. Aber sie liefert weit einfacher zu erkennende und weit maunichfachere Zeichen, als die meisten dieser Methoden, z. B. die Thermometrie, die so oft die Resultate der Auscultation und Percussion vervollständigen , ihre Deutung berichtigen muss, freilich ihre Anwendung nie überflüssig machen kann. Den Stu- dierenden, der aus den anatomischen und physiologischen Hörsälen in die Klinik hinüberwandert, wird sie stets durch die Klarheit ihrer Resultate in freudige Spannung versetzen, dem beschäftigten Praktiker wird es sich immer wieder aufdrängen, wie gerade diese Untersuchungsweise unermüdlich nach richtiger Methode geübt sein will. Alle Untersuchungsmethoden müssen geübt werden, müssen dem Arzte geläuflg sein, aber keine verlangt fleissigere Hebung, erweist sich aber auch dankbarer durch die vielseitigen Aufschlüsse, die sie auf fast allen Gebieten liefert, als diese. Aber nicht allein die Praktiker bedürfen ihrer, die Auscultation und Percussion selbst bedarf auch noch der praktischen Ausbildung ebenso wie