Combination von tertiärer Lues mit primärem Cylinderzellencarcinom an der Wandung der Nasenhöhle ... / vorgelegt von Rudolf Michaelis.

  • Michaelis, Rudolf (Rudolf Karl), 1876-
Date:
1901
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Credit: Combination von tertiärer Lues mit primärem Cylinderzellencarcinom an der Wandung der Nasenhöhle ... / vorgelegt von Rudolf Michaelis. Source: Wellcome Collection.

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    primärem Cylinderzellencarcinom an der Wandung der Nasenhöhle. licitcn beobachtet wurde, ausführlicher mitzutheilen, wozu mir Herr Privatdoeent Dr. Manasse gütigst das Material überlassen hat. Katharina E., 84 Jahre alt, wurde am 29. Jan. 1901 in die Klinik aufgenommen. Sic ist Mutter von 10 Kindern, von denen 3 früh gestorben sind; 1 Fehlgeburt. Sie weiss, dass sie schon seit vielen Jahren syphilitisch ist; vor 5 Jahren letzte Schmierkur. Im Mai 1900 soll eine Röthung und Anschwellung, erbsengross, auf dem Nasenrücken entstanden sein. Dann bildete sich daraus ein eiterndes Geschwür, das mit Blutborken bedeckt war. Seit einem halben Jahre erschwerte Nasenathmung. Bei der Aufnahme findet sich typische Sattelnase, ferner über dem rechten Nasenbein eine bis in den rechten inneren Augenwinkel reichende erbsengrosse, harte Anschwellung, eine ähnliche, thalergrosse, etwas fluctuirende über dem harten Gaumen, eine kleinere härtere An¬ schwellung direct hinter dieser, letztere beide an der Raphe gelegen ; in der Nasenscheidewand eine Perforation, sodass hinten nur noch eine Spange des Yomer stehen goblieben ist. Die Nase voll übelriechender Borken, ihre Schleimhaut stark atrophisch. Die Diagnose wurde auf tertiäre Lues gestellt und ausser Nasen- douche Jodkali verordnet. In den nächsten 3 Wochen war makroskopisch keine wesentliche Veränderung an der Nase wahrnehmbar. Am 18. Februar wurde ein kleines granulirendes Stückchen vom rechten inneren Augenwinkel zur mikroskopischen Untersuchung abge¬ tragen, welche ergab, dass es sich um einen Cylindercpithelkrcbs handelte, weshalb die Jodkalitherapie aufgegeben wurde. Schon seit 14 Tagen hatten sich Zeichen von Bronchitis eingestellt; dazu kamen jetzt auch pleuritische Erscheinungen, ausserdem Schmerzen in der Herzgegend. Mehrere Collapsanfälle wurden durch Campher- ätherinjectionen behoben. Der Verfall nahm aber dauernd zu. Die Patientin starb am 27. Febr., 1 Uhr 25 Min. Bei der von Herrn Prof. Dr. M. B. Schmidt am nächsten Tage ausgeführten Section wurde das nachfolgende Protokoll aufgenommen: Blasse Leiche mit einer handtellergrossen dunkelbraunen Pigmen- tirung am rechten Unterschenkel. Der Nasenrücken stark eingesunken; vom knöchernen Nasenrücken nichts zu fühlen. An der Nasenwurzel zwischen beiden Augenbrauen eine Borke, nach deren Entfernung eine 9 mm lange Wunde zu Tage tritt, die auf den Nasenknorpel führt. Ferner dringt etwas rechts von der Mittellinie die Sonde 9 cm in die Tiefe und zwar durch die rechte Nasenhöhle Am oberen Theil des knorpeligen Nasenseptum ein Defect, durch welchen beide Nasenhälften communiciren, sodass auch von links her die Sonde durch die beschriebene Oeffnung nach aussen zu führen ist. Der rechte innere Augenwinkel läuft aus in eine kleine Granu¬ lationsfläche von 5 mm Durchmesser mit glatten,. nicht besonders barten Hauträndern.