Beiträge zur Pathologie und pathologischen Anatomie des Centralnervensystems : mit Bemerkungen zur normalen Anatomie desselben / von Arnold Pick.

  • Pick, Arnold, 1851-1924.
Date:
1898
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Credit: Beiträge zur Pathologie und pathologischen Anatomie des Centralnervensystems : mit Bemerkungen zur normalen Anatomie desselben / von Arnold Pick. Source: Wellcome Collection.

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    Ueber Störungen der Identification. [ A s y m b 01 i e Apraxie!), Agnosie.] Seitdem wir an der Hand der neueren Hirnanatomie und Physio- logie tiefer in die die Öinnesempfinduugen darstellenden Processe ein- gedrungen , haben vor Allen die als Seelenblindheit und Seelentaub- heit bezeichneten pathologischen Teilerscheinungen das wissenschaft- liche Interesse gefesselt; die gleichen Störungen auf anderen Sinnes- gebieten erfreuten sich jedoch bei Weitem nicht der gleichen Würdigung. In einem vor wenigen Jahren erschienenen und fast wörtlich in sein Buch (Familiär forms of nerv. dis. 1891 p. 62) übernommenen Aufsatze schreibt Starr in der Besprechung der bisher bekannten Fälle von Apraxie: „Investigations of the power of a person to recognize and name an object by touch or taste or smell.would be interesting, but have not often been undertaken; und auch seither liegen nur wenige einschlägige Untersuchungen vor über Störungen dieser Functionen2). Da von der genauen Beobachtung solcher, an und für sich schon seltenen, Naturexperimente, namentlich wenn eine Reihe der eben ei-wähnten Stöi-ungen in Combination mit ein- ander sich darbieten^), wichtige Aufschlüsse auch für die Psycho- logie zu erwarten sind, darf die ausfülirliche Mitteilung eines ein- schlägigen Falles aus meiner Klinik hoffen, auch allgemeinerem Inter- 1) Es wird neuerdings von Möbius die Bezeichnung Apraxia mit dem Zu- satz algera für den Sjnuptomencomplex der Akinesia algera gebraucht; sollte sich das einbiu-gern, so wird es sich zur Vermeidung von etwaigen Missverständnissen besser empfehlen, diese Bezeichnung für die hier zu besprechenden Erscheinungen ganz fallen zu lassen und ausschliesslich die Bezeichnung „As3rmbolie zu ge- brauchen. 2) Vgl. dazu den seither von S. AV c i r-Mitcheil (Clinical lessons on nervous diseases, 1897, p. 13) mitgeteilten Fall analoger Erscheinvmgen einer Hysterischen, sowie die Mitteilung Bonhoeffer's (Monatsschr. f. Psych, u. Neurol., I., 1897, S. 235) über ähnliche, vorübergehende Störungen im Verlauf einer acuten Alkohol- psychose. In seiner nach Niederschrift dieser Abhandlung erschienenen Arbeit „Ueber Asj^mbolie (Psych. Abhandlungen, herausgegeb. von Wernicke, Heft 3/4, S. 42) sagt Heilbronner, dass Geschmack und Geruch für die höheren Leistungen des Menschen eine so untergeordnete Rolle spielen, dass Störungen der hier besprochenen Art auf diesen Gebieten keine sehr erheblichen Störungen machen dürften: ersichtlicher Weise steht diese Auffassung mit der im Texte von mir Vertretenen nicht im Widerspruch. (Vgl. dazu aiich die diesbezügliche spätere Bemerkung von Sachs, Entstehung der Eaimivorstellung, Habil.-Schrift 1897, Seite 5). Pick, Beiträge. 1