Die Krankheiten des Auges im Kindesalter / von Fr. Horner.

Horner, Friedrich, 1831-1886.

Date:: [1882]

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Credit: Die Krankheiten des Auges im Kindesalter / von Fr. Horner. Source: Wellcome Collection.

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sie sind am zahlreichsten gegen das Centrum hin in fest geschichtetem Gewebe. Dort bedingen sie die weissliche Infiltration, welche die Aus- breitung der Neerose anzuzeigen pflegt. Die Bacterien sind eben der „Staub welcher nach Zerklüftung des getrockneten Epithels eindringt, sich vermehrt und das Hornhautgewebe zur Neerose, die Peripherie zur demarkirenden Entzündung bringt. Sie sind aber nicht das Primäre, sie erhalten erst Bedeutung durch die Vertrocknung des Comea- epithels, wobei ich nochmals hervorheben will, dass diese Annahme nicht unmittelbar auf die andern Formen necrotischer Lidrandgeschwüre angewendet werden darf. Dass bei jeder längere Zeit bestehenden Ge- schwürsbildung die Bacterien gerade darum nicht zu finden sind, weil die demarkirende Entzündung das Necrotische ausstiess, darf bei Unter- suchungen in gleicher Richtung nie übersehen werden. ' Wir haben schon erwähnt, dass nicht nothwendig beide Augen er- kranken müssen; oft genug ist freilich der Eintritt des Todes die Ur- sache, weshalb das 2te Auge nicht in denselben Zustand kommt wie das erste; allein es vergeht auch nicht ganz selten soviel Zeit vor Eintritt der Erkrankung des 2ten Auges, dass inzwischen eine Besserung des Allgemeinzustandes, eine richtige Ernährung erzeugt werden kann. Dann ist wohl das erste Auge ganz zerstört oder es bleibt ein dichtes Leucom der untern Corueahälfte. Trotz solcher relativ günstiger Ausgänge, von welchen auch ich mehrere zu verzeichnen habe, ist die Prognose doch eine recht schlechte; sie ist es für das Leben des Kindes, indem ja die Augeuerkrankung an sich einen ausserordentlichen Tiefstand des Befindens im Allgemeinen characterisirt, sie ist es für das Auge, mso- fern es selten gelingt, rechtzeitig den Kräftezustand zu heben. Die T h e r a p i e ergiebt sich mit Nothwendigkeit aus der Genese der Krankheit. Local handelt es sich um den Schutz der Bulbusober- fläche, um die Beförderung der Demarcation der necrotischen Parthie, um die Behandlung der Folgen des Geschwürs. Wo eine genügende Ueberwachung möglich ist, schliesst man durch einen Salicyl- oder Borverband die Augen so lange, als nicht Regeneration und Gefässbil- dung örtlicli, bessere Ernährung im Ganzen erreicht sind. Denselben Zweck des Schlusses habe ich auch schon durch Epithelnähte erreicht. Eine örtliche Desinfection des vorhandenen Geschwüres müsste^ ener- o-isch gerade die das Geschwür umgebenden weisslich trüben Stellen treffen und kräftig ausgeführt werden. Bis jetzt muss ich zu diesem Zwecke immer noch frischen Liq. Chlori empfehlen, der neben sicherer Antisepsis das Gewebe schont. Sowie die Ausdehnung der Infiltration etwas sistirt, müssen warme Umschläge folgen , um durch gesteigerten Afüux die Demarcation zu Vmf Atropin ist wenig zu erwarten, die starre exsudatbedeckte Iris ii