Die Pupillarbewegung in physiologischer und pathologischer Beziehung / von J. Leeser ; mit einem vorwort von Alfred Graefe.

  • Leeser, Jacob.
Date:
1881
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Die Pupillarbewegung in physiologischer und pathologischer Beziehung / von J. Leeser ; mit einem vorwort von Alfred Graefe. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by UCL Library Services. The original may be consulted at UCL (University College London)

    8/130 (page 4)
    schiebt (beim Menschen) unterscheidet sich nur dadurch von der Kanincheniris, dass der Diktator keine ausgesprochenen Bündel zeigt, sondern eine fortlaufende ununterbrochene Platte darstellt, welche, ohne ein deutliches Netzwerk zu bilden, in einzelnen Zügen in den Sphincter übergeht. Dem gegenüber bestritt Grünhagen (Zeitschr. für rat. Medicin Bd. XXXI, Heft 3, pag. 403), dass die- von Merkel als Muskelschicht bezeichnete „Henle'sche hintere Begrenzungsschicht der Iris stäbchenförmige Kerne enthalte und in Fasern spaltbar sei. Merkel erklärte sodann (Der Diktator pupillae. Entgegnung an Herrn Dr. Grünhagen in Königsberg. Zeitschr. für rat. Med. Bd. XXXIV, Heft 1, p. 83), die Begrenzungs- schicht befinde sich direkt unter dem Epithelium als eine Lage feinfaserigen Bindegewebes, in welche die Faserzellen des Diktator eingelassen seien. Dasselbe fand v. Hüttenbrenner (Unter- suchungen über die Binnenmuskeln des Auges. Sitzungsberichte der k. k. Akademie der Wissensch. Bd. LYII. Heft 3, p. 517)^ der ausserdem Muskelfasern sah, welche die Gefässe der Iris, ins- besondere die kleinen Venen, begleiten und scheidenförmig um- schliessen. Grünhagen gab später (Zeitschr. für rat. Med. Bd. XXXVI, p. 40) zwar zu, dass die erwähnte Begrenzungschicht in Fasern sich spalten lasse, leugnete jedoch noch die Kerne. Im Wesentlichen auf denselben Standpunkt stellte sich Hampeln (Beitrag zur Anatomie der Iris. Inaug. Dissert. Dorpat 1869), welcher am Schlüsse seiner Arbeit sagt: „Muss ich in der Substanz der Iris die Gegenwart eines Diktator pupillae, wie er bis jetzt be- schrieben worden ist, in Abrede stellen, so muss ich andrerseits zugeben, dass die Abwesenheit von diktirenden in der Iris zer- streuten Muskelfasern auch nach meiner Erfahrung nicht als un- möglich zu bezeichnen ist.'' Nach Faber (Der Bau der Iris des Menschen und der Wirbelthiere. Gekrönte Preisschrift. Leipzig 1869) nimmt der Diktator, vom Ciliar- bis gegen den Pupillarrand in einer gleichmässigen continuirlichen Lage sich erstreckend, die Oberfläche der hinteren Schicht des L'isstroma ein. Seinen Ur- sprung hat er am Ciliarrande der Regenbogenhaut, und zwar auf der hinteren Fläche derselben, mit einer Reihe von Bündeln, von denen nur wenige frei in der hinteren Fläche endigen; die meisten inse- riren sich in den Sphincter pupillae. Es sind glatte Muskelfasern^ spindelförmig, von deutlichem Contour und mehr weniger pigmen-