Zur genauren Kenntniss des Nervus opticus, namentlich dessen intraocularen Endes : eine anatomische Studie für die Ophthalmoskopie / von Dr. von Ammon.

  • Ammon, Friedrich August von, 1799-1861.
Date:
[1844]
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Zur genauren Kenntniss des Nervus opticus, namentlich dessen intraocularen Endes : eine anatomische Studie für die Ophthalmoskopie / von Dr. von Ammon. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by UCL Library Services. The original may be consulted at UCL (University College London)

    23/53 (page 153)
    Tafel 3.). Im Auge des Erwachsenen ist das anders. Die Cen- tralarterie tritt hier zunächst in die Scheide des Sehnerven und von da verläuft sie in diesen selbst in dessen Mitte bis zum Austritt auf die Netzhaut. Ohne Zweifel nimmt der klaf- fende fötale Nervus opticus die fötale Centraiarterie bei seiner Weiterbildung in sich auf, und vergrössert so die Bahn dieses Gefässes, die in der Fötalorbita sehr kurz, iu der des Erwachsenen dagegen länger ist. Die Centraiarterie, wie die Vena centralis habe ich im Längenverlaufe innerhalb des Körpers des Nervus opticus nie ganz genau verfolgen können; es ist mir trotz vieler Versuche an injicirten Augen und an nicht injicirten sehr selten gelungen, den sogenannten Canal der Gefässe in seiner ganzen Länge unversehrt durch Längenschnitte darzustellen, den einen Fall in Fig. 17. aus- genommen, der aber auch zweiget. Ich habe mich deshalb auf die Untersuchung des Verlaufes der Gefässe innerhalb des Sehnerven durch Abtragung von Segmenten des Nervus opticus, die vor dem Chiasma vom Nerven aus gegen das Auge hin gemacht wurden, beschränkt gesehen. Auf diese Weise gelingt es, wenn man dünne Segmente des Sehnerven, an denen das eine dicht hinter dem anderen abgetragen wird, genau mit der Loupe untersucht, den Verlauf der Gefässe bestimmt zu erken- nen, ob er nämlich gerade oder sinuös ist, und etwaige Ab- zweigungen hergibt, üeber den geraden oder sinuösen Verlauf der Gefässe innerhalb des Nervus opticus gibt die centrale oder excentrische Lage des Gefässlumens im Segment die be- stimmende Nachweisung, und über Collateralgefässe das zweite kleinere Gefässlumen, das dann auf dem Nervensegment zu sehen ist. Durch diese Untersuchungsweise habe ich wahrge- nommen, dass der Verlauf der Arteria centralis innerhalb des Nervus opticus meistens central ist, selten vom Centrum ab- biegt; die Arterie hat sehr selten kleine Lateralabzweigungen, und was diese lateralen Gefässabzweigungen betrifft, so waren solche überhaupt nicht häufig, und dann meistens einfach, selten zweigetheilt. Die Centraiarterie verläuft sonach in ziemlich gerader Richtung, selten lateral etwas abweichend im Centrum des Nervus opticus dem Augengrunde zu, und tritt dann von der ohngefähren Mitte des intraocularen Endes aus, sich dort etwas erhebend, meistens zur linken Seite in einem Bogen in das Netzhautparenchym ein. Auf der Stelle des Austrittes der Centraiarterie aus dem Körper des Sehnerven ist auch der Eintritt des Hauptstammes der Vena centralis in diesen. Beide