Anatomische Hefte : Beiträge und Referate zur Anatomie und Entwickelungsgeschichte unter Mitwirkung von Fachgenossen. 1. Abt, Arbeiten aus anatomischen Instituten. 76. Heft (25 Bd., Heft 2) / herausgegeben von Fr. Merkel und R. Bonnet.
- Date:
- 1904
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Credit: Anatomische Hefte : Beiträge und Referate zur Anatomie und Entwickelungsgeschichte unter Mitwirkung von Fachgenossen. 1. Abt, Arbeiten aus anatomischen Instituten. 76. Heft (25 Bd., Heft 2) / herausgegeben von Fr. Merkel und R. Bonnet. Source: Wellcome Collection.
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![Die Oberschenkel sind längliche stärke Knochen, welche sich von den Hüften bis zum Knie erstrecken. Sie sind rundlich und nach vornhin gekrümmt. Am Knie besitzt ein jeder wieder- um Dicke und rundliche Knorren derart, dass sie zwar seitlich fest aul'sitzen, in der Mitte ist aber eine Höhlung, bis zu welcher die Schiene (das Schienbein) reicht. Sie ist dreieckig (drei- kantig), an ihrem Kopfe verbreitert und besitzt dort oberfläch- liche Höhlungen, in welche die knorrigen Vorsprünge (des Ober- schenkels) hineinragen. Anderseits ist wiederum ein Vorsprung der Schiene selbst in die Aushöhlung des Oberschenkels [192] eingeschlossen. Neben der Schiene liegt auf der Aussenseite das Wadenbein. Es ist schmächtiger als diese und mit dem Oberschenkel nicht im Zusammenhang, sondern herabgezogen. Sein Ende ist der äussere Knorren, welcher laut Angabe einiger volkstümlichen Autoren Astragalos genannt wird. Am Ende sind sie (das Schienbein und das Wadenbein) durch einen Knorpel miteinander verbunden. Über der Stelle des Zusammen- treffens der Schiene und des Oberschenkels liegt ein Epigo- gonatis genannter Knochen von scheibenförmiger Gestalt (die Kniescheibe). Er nimmt die Mitte des Gelenks ein, bei der Beugung nähert er sich jedoch mehr der Schiene a), bei der Streckung fällt er aber zwischen beide. Die Schiene verengt sich in der Knöchelgegend einigermassen. Am Ende steht sie halbmondförmig gleichweit auseinander, indem sie auf der einen Seite einen länglichen, auf der anderen einen kleineren Vor- sprung besitzt. Der grössere Vorsprung ist der innere Knorren. Der andere ist durch angewachsenes Fleisch verdeckt. Ei; ist aber mit der Endigung des Wadenbeines zusammengefügt, die sich beim Gehen, wie wir gesagt haben b), als äusserer Knöchel zeigt. [193] So gestaltet sich also mittelst der beiden Knochen ein halbmondförmiger a) Zwischenraum. In diesem Zwdschen- raum liegt der Astragalos (Würfel, das Sprungbein). Er tritt mit seinem Geviert hinein, die Einserseite und die Sechserseite](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b24879332_0130.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)