Festigkeit der menschlichen Gelenke mit besonderen Berücksichtigung des Bandapparates zur Habilitationsschrift / ausgearbeitet und der königl. bayer. Ludwig-Maximilians-Universität zu München ; vorgelegt von Dr. med. J. Fessler.

  • Ludwig-Maximilians-Universität zu München.
Date:
1894
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Credit: Festigkeit der menschlichen Gelenke mit besonderen Berücksichtigung des Bandapparates zur Habilitationsschrift / ausgearbeitet und der königl. bayer. Ludwig-Maximilians-Universität zu München ; vorgelegt von Dr. med. J. Fessler. Source: Wellcome Collection.

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    erzeugten Diastase der Gelenkendeu in Rücksicht auf die in der praktischen Chirurgie ühlichen Zugverbände, nicht mit der Festigkeit und Dehnbarkeit der Gelenke und Bänder im Allgemeinen. Solche Festigkeitsproben, bei welchen das ruhig hängende Gewicht von Minute zu Minute immer um ein gleichbleibendes Mass gesteigert wird, geben vollkommen sichere Resultate in Bezug auf die Bruchfestigkeit. Man kann nicht einwenden, dass in den Intervallen der allmälich gesteigerten Belastung ein das Gelenk schwächendes Moment gelegen sei, dass man mit andern Worten nicht die richtige Vorstellung bekomme, was ein Gelenk überhaupt tragen kann, indem es einen Unterschied gäbe, ob man mit einem Male gerade die ganze Belastung dem Gelenk aufbürde, welche es noch trägt, oder ob man allmälich die Belastung bis zu jener Höhe steigere. Einen solchen Unterschied bringen bei ruhender Belastung (abzusehen von Stössen und Erschütterungen) die kurzen Zeit- unterschiede der allmälich wachsenden Belastung nicht hervor. (Prof. Bauschinger hat derartige Parallelversuche bei Stähl u. s. w. gemacht und keine Differenz der Bruchbelastung selbst bei mehr- stündigen Intervallen finden können. Vergl. Glaser's Annalen für Gewerbe ^nd Bauwesen Bd. IV 1879; auch 20. Heft der Mit- teilung aus dem mech.-techn. Laborat. München.) Stellen wir Betrachtungen an, über die Festigkeit der Ge- lenke, 80 kommen verschiedene Kräfte in Frage: 1. Der Zusammenhalt (Schluss, Contactj der Gelenke an und für sich, so weit er durch Adhaesion ihrer glatten Knorpelflächen vermittelst der Synovia (Molekularattraction) und durch den Luft- druck besorgt wird. 2. Die Spannkraft der die Gelenke überspringenden Muskeln in ruhendem und thätigem Zustande (durch Muskeltonus und Muskelcontraction). 3. Die Festigkeit der Gelenkkapsel und ihres Bandapparates selbst. ' Was den Einfluss der Muskelkraft anlangt, so liegen be- reits mehrfache Untersuchungen vor; Prof, H. Buchner (Archiv für Anatomie 1877 u. 1878) wies z. B. nach, dass am Hüftgelenk schon